Seit einem Monat lebe ich ohne festen Wohnsitz. Momentan bin ich noch in Deutschland und besuche verschiedene Menschen. In diesem Blogartikel möchte ich beschreiben, wie mich der Orts- und Umfeldwechsel beeinflusst hat und warum ich glaube, dass wir uns selbst verlieren, wenn unser Alltag eintönig und festgefahren wird.
Meine Erfahrungen
Es gibt ohne festen Wohnsitz keinen Alltag. Ich bin an verschiedenen Orten, mit immer anderen Menschen. Jeder Mensch und jeder Ort der vergangenen Wochen hat mir einen Teil von mir selbst geschenkt.
Was ich vorher schon gelebt habe, wird aktuell verstärkt. Neue Begegnungen, neue Umfelder. Ankommen, Atmen und spüren, welcher Anteil meiner Selbst hier gelebt werden darf. Manche Anteile werden leise, dafür andere ganz laut.
Das kann ein festgefahrener Alltag mit immer den gleichen Menschen und Orten nicht leisten. Dann sind immer die gleichen Anteile laut, während andere leise sind. Und wir wundern uns, wieso wir uns unvollständig und nicht richtig erfüllt oder lebendig fühlen. Oder ganz klassisch: erschöpft.
Anhaftungen und sich wiederholende Vorgänge
In meinen Coachings geht es um innere Blockaden und äußere Umstände, die nicht so funktionieren, wie sich die Menschen, die ich begleite, das wünschen. Sie kommen an einem bestimmten Punkt in ihrem Leben nicht weiter – es stockt, es fließt nicht mehr.
Also beginnen sie zu suchen: Ist es ihre Persönlichkeit, die sich entwickeln muss? Oder steckt doch eine tiefere Verletzung aus der Vergangenheit dahinter? Und das ist gut. Ich liebe Persönlichkeitsentwicklung.
Doch immer seltener beobachte ich, dass der Schlüssel wirklich im Finden und Lösen einer inneren Blockade liegt. Es ist stattdessen pure Langeweile. Eintönigkeit. Nichts los. Seelischer Shutdown.
Das Festhängen in den immer gleichen Abläufen. Das Anhaften an Dingen, Personen und Routinen, die uns nicht weiterbringen. Ein Leben, das nicht der eigenen inneren Wahrheit entspricht.
Wir verpassen uns selbst.
Außen, Innen, Körper
Als ich meine Wohnung gekündigt habe, war das ein weiterer großer Schritt zu meiner Wahrheit. Ich habe im Außen eine Veränderung gewagt, die dann auch im Innen einige Anpassungen brauchte, damit ich währenddessen Freude statt Angst fühlen konnte. Am Ende folgte der Körper – das, was dort durch Selbstverrat eng z.B. verspannt war, konnte ich loslassen.
Schmerzen, Verspannungen, häufiges Krank sein - das ist nicht normal. Das ist ein - sorry to say - SEHR deutliches Warnzeichen.
Veränderung ist wichtig
Ich glaube, die meisten hängen fest. Irgendwann haben wir auf „Pause“ gedrückt und weigern uns, weiterzulaufen.
Seit vier Wochen erlebe ich sehr unterschiedliche Umfelder: Natur und Großstadt, Familiensysteme und Einzelpersonen. Ich habe Dinge über mich selbst gelernt und Erfahrungen gemacht, die im „Rumsitzen“ des gewohnten Alltags unmöglich gewesen wären. Es ist leichter. Schneller. Größer. Heilsam.
Nichts zu verändern ist unnatürlich und macht im Endresultat krank.
Mut zur Wahrheit
Vielleicht bist du einer dieser Menschen. Du möchtest selbstbestimmt leben und etwas in der Welt bewirken. Du fühlst dich irgendwie unerfüllt. Etwas fehlt. Du suchst. In deinem jetzigen Leben findest du es nicht. Das weißt du. Andernfalls wäre es bereits da.
Der mutigste Schritt überhaupt steht nun an: Du musst deiner Wahrheit folgen. Aber natürlich hast du die freie Wahl.
Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten: Du bleibst weiterhin dort, wo du aktuell bist. Das ist okay – aber dann mach es dir leichter und lass von der größeren Vision deines Lebens los. Akzeptiere, was ist, und lebe mit deiner Entscheidung.
Oder du hebst deinen Fuß und machst den nächsten Schritt. Dann können Dinge wieder ins Fließen kommen. Dein Leben wird leichter und erfüllter. Einfach schöner. Sexy. Lustvoll. Freudvoll.
Und Achtung: Niemand verlangt, dass du sofort das Ende deiner Vision erreichst. Es geht nur darum, loszulaufen.
Sonst wirst du dich im Alltag selbst verpassen.
Die Macht von Entscheidungen
Es ist verrückt, wie schnell sich dein Leben um 180 Grad drehen kann, wenn du eine Entscheidung zur Veränderung triffst. Entscheidungen treffen und sie dann auch umsetzen zu können, ist eine der unterschätztesten Superkräfte der Menschen.
Ich wünsche mir für dich, dass du einen Klick-Moment erlebst. Vielleicht erzeugt dieser Blogartikel ihn sogar. Dass du dann einatmest, deiner Seelenwahrheit zuhörst, eine Entscheidung triffst, ausatmest und dafür losgehst.
Wenn du nicht allein gehen möchtest: hier klicken
Herzensgrüße an dich,
Janne
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