Vor genau zwei Tagen habe ich meine Wohnung endgültig abgegeben. Vor drei Monaten entschied ich mich, meine Wohnung zu kündigen und für eine unbestimmte Zeit ohne festen Wohnsitz zu leben. In diesem Blogartikel möchte ich meine vier größten Aha-Momente mit dir teilen – Erkenntnisse, die ich in den vergangenen Wochen beim Loslassen meiner Dinge gesammelt habe.
1. Aha-Moment: Dinge sind neutral
Wir geben den Dingen, die wir besitzen, ihren Wert – doch an sich sind sie neutral. Ich habe mich oft gefragt, warum ich manche Dinge unbedingt behalten möchte. Ist es ein Schuldgefühl? Liebe? Dankbarkeit? Alles, was wir besitzen, trägt in Wahrheit keine Bedeutung, bis wir es mit einer Emotion aufladen. Wenn du dich in deinem Zuhause umsiehst, ist jeder Gegenstand mit dir verbunden – wie fühlt sich diese Verbindung an?
Dieses Aha führt zu einer wichtigen Frage: Schenkt dir dein Umfeld Lebensenergie oder raubt es dir welche? Wenn ich irgendwann einen neuen festen Ort habe, soll jeder Gegenstand darin eine positive Bedeutung haben – ein Kissen, das mir eine inspirierende Unterhaltung in Erinnerung ruft, oder eine Tasse, die an einen schönen Tag mit einer Freundin erinnert. Das Gefühl, jetzt nur noch Dinge um mich zu haben, die mir wirklich Freude bereiten, ist zauberhaft befreiend.
2. Aha-Moment: Unbewusste Verträge
Beim Auflösen meiner Wohnung habe ich einige Verträge gekündigt – und dabei festgestellt, wie oft ich solche Bindungen unbewusst eingehe. Ein Vertrag ist eine Verbindung, eine Verpflichtung, und das meist auf eine ziemlich ernsthafte Weise. Ich habe bemerkt, wie oft ich Verträge einfach „nebenbei“ abschließe, ohne die Entscheidung bewusst zu treffen.
Ich habe dadurch eine neue Form von Achtsamkeit gewonnen. Bei jedem neuem Vertrag frage ich mich nochmal bewusst: „Will ich das wirklich?“
3. Aha-Moment: Meine Identität hängt nicht von Besitz ab
Dieser Aha-Moment war weniger überraschend, aber dennoch bedeutend. Ich wusste schon immer, dass Besitz mich eher einengt, als mir Freiheit zu schenken. Ich mag Dinge, die mir besondere Erlebnisse ermöglichen, aber ansonsten ist mir Besitz relativ gleichgültig. Ich habe weder das Bedürfnis, Dinge zu horten, noch fällt mir Loslassen sonderlich schwer.
Meine Identität ist nicht gebunden an Dinge, sondern an einen Ort in mir – dieser ist bei mir in der Mitte meiner Brust, wo die Wahrheit meiner Seele und meine machtvollsten Instinkte zu einer Handlung verbunden werden. Besitz ist vergänglich, während die Essenz meiner Identität bleibt.
4. Aha-Moment: Ich sehne mich nach Stabilität
Dieser Moment hat mich eiskalt überrascht! Gerade jetzt, wo ich meine Wohnung aufgebe und beschlossen habe, ohne festen Wohnsitz zu leben, spüre ich eine tiefe Sehnsucht nach Stabilität. ABER! Zuvor habe ich Stabilität oft mit einem Gefühl der Enge verbunden, als etwas Statisches, das mich gefangen hält und nicht mehr loslässt. Doch in den letzten Wochen habe ich die Schönheit in Stabilität erkannt – aber eben nicht in Form von sich ständig wiederholenden Alltagsgeschehnissen. Sondern eine tiefere Ebene, wo ich Stabilität in der Freiheit finde. Dort wo Ruhe und Frieden herrscht.
Fazit: Alles ist miteinander verbunden!
Wenn du mich ein wenig kennst, weißt du, dass das für mich die tiefste Wahrheit über das Leben ist. In den letzten Wochen habe ich die Bedeutung dieser Verbundenheit auf einer neuen Ebene gespürt. Jede Verbindung in unserem Leben – sei es zu einem Menschen, einem Ort oder einem Gegenstand – kann uns Kraft schenken oder Energie entziehen.
Seit Jahren für mich total logisch! Es dann aber wirklich umzusetzen ist immer nochmal eine neue Erfahrung.
Je mehr Verbindungen du hast, die dich stärken und bereichern, desto erfüllter wird dein Leben sein. Just sayin.
Ich schick dir Liebe
Janne
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