Seit 24 Stunden befinde ich mich in dem intensivsten Loslassprozess, an den ich mich erinnern kann. Körperlich. Mental. Emotional. Seelisch.
Im Laufe des Tages kam mir immer wieder der Gedanke an Wehen. Meine innere Stimme, meine Intuition, sagte mir: „Das sind Wehen.“ Und ohne jemals ein Kind geboren zu haben, erinnert sich mein Körper, dass es genau das ist. Wehen. Neugeburt. Etwas in mir stirbt. Etwas beginnt zu leben.
Geburten, Abschiede, Neuanfänge. Alles ist zyklisch. Ich verabschiede die letzten 10 Jahre meines Lebens und öffne eine neue Tür. 10 Jahre in dieser Stadt. Ich war 20, als ich kam; ich gehe wenige Wochen vor meinem 30. Geburtstag.
Die Symbolik dahinter ist fast lächerlich kitschig und klischeebehaftet.
Ich wusste, es wird intensiv, aber das ist so intensiv, dass ich zwischenzeitlich immer wieder ins Wanken gerate. Weniger vor dem Neuen. Das Alte zu verabschieden.
Denn eins wird mir gerade glasklar: Echtes Loslassen bedeutet eben echtes Loslassen. Kein emotionales oder mentales Hintertürchen, das man sich doch noch offen hält. Kein Vielleicht. Kein Mal-schauen. Kein Selbstbetrug. Ich stolpere gerade über Emotionen, Wünsche und Sehnsüchte, von denen ich dachte, sie seien längst in Frieden gegangen.
Aber sie sind da, und sie wollen gesehen werden. Und das ist okay.
Ich kann es fühlen. Mein gesamter Körper schmerzt. Als hätte ich überall Muskelkater. Ich blute, und mein Becken strahlt seit 24 Stunden wellenartige Impulse durch meine Wirbelsäule und Beine. Für mich ist das ungewöhnlich, weil sich emotionale Prozesse seltenst so zuspitzen in mir (oder ich es soweit kommen lasse), dass sie sich auf körperlicher Ebene manifestieren. Das war mal so. Vor 7 Jahren ...
Und irgendwann am Abend packe ich meine Tasche, rufe Maxi an meine Seite und beginne zu laufen. Zu den Orten in dieser Stadt, die schmerzhaft waren oder an denen ich ein Stück meines Herzens gelassen habe. Ich bleibe an jedem dieser Orte stehen, atme ein, atme aus und lasse den Abschied in die Erde fließen.
Am schwersten ist all das, was ungeklärt ist. Offene Fragen, offene Enden, Unklarheit. Ich hasse das. Aber hier stehe ich und versuche, auch das gehen zu lassen. Akzeptiere, was nicht beantwortet wurde.
Hingabe!
Fortsetzung folgt ...
In einem geschützten Bereich teile ich für alle, die mich auf meinem Weg begleiten möchten, intimere Einblicke und mehr Details!
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